End of Alaska Highway

Michael (Clint)

ist ein Sammler: Er sammelt Motorräder, Motorradreisen und z.B. Polarkreise.
Wenn jemand seine Motorräder immer auf Hochglanz poliert hat, verkauft er sie natürlich nie wieder. Da bleibt es nicht aus, das sich mit der Zeit einiges in der Garage ansammelt.
Da sei die Moto Guzzi Le Mans 2 genannt, die ihn 1999, damals noch im Originalzustand, nach Schottland, bis John o'Groats (das letzte Haus in Schottland) brachte. Anschließend wurde sie zerlegt und komplett restauriert.
Die Kawasaki Z 1000 A1 von '77 steht für die klassische Linie der 70er Jahre. Seine ist natürlich top-restauriert. Zuvor war sie allerdings in Hammerfest und hat in den schwedischen Wäldern die Rentiere von der Straße gescheucht.
Für Alaska oder die Mongolei konnte nur ein reisetaugliches Rad her. Also wurde der bayrische Boxerbauer bemüht. Eine BMW R 1200 GS ist einfach das Moped, mit dem man auch mal in Regionen vorstoßen kann, wo der Ausbau der Straßen vergessen wurde.
Okay, was sollte man über Michael schreiben? Jahrgang 60, selbstständig und mit Anja leiert, die ihrem "verrückten" Motorradfahrer die Freiheit läßt, sich hin und wieder mit mir (Kumpel Dips) auf den Straßen dieser Welt auszutoben.
Und so kommen wir zur zweiten Rubrik: Motorradreisen. Schottland, zwei Nordkaptouren, zwei Alaska-Yukon Touren, etliche kleinere Touren wie Österreich und Italien hat er bereits unter die Räder genommen. Dann kam die Mongolei-"Expedition" und die USA-Durchquerung - hauptsächlich auf der historischen Route 66.
Aber was hat das mit den Polarkreisen auf sich? Wir beide sammeln sozusagen Polarkreise. Zu unserer Sammlung gehören bis jetzt der Polarkreis in Schweden, Finnland, Norwegen, Kanada und seit 2017 auch der in Russland auf dem "Kola-Highway".
Dieter (Dips)

hat man wahrscheinlich den Motorrad-Virus 1956 mit in die Wiege gelegt. Sein Vater fuhr eine NSU Quickly und seine Mutter eine DKW Hummel. Da ließ die erste Probefahrt nicht lange auf sich warten.
Das Konfirmationsgeld wurde in eine Garelli Bonanza-Mofa investiert, was den Radius für Entdeckungstouren schon mal erweiterte.
Für die nächste Anschaffung mußte erst mal ein richtiger Ferienjob her. Honda SS 50 hieß dann das Kleinkraftrad zwischen seinen Beinen.
Sein erstes "richtiges Motorrad" war eine DKW RT 125/2. Ein Landwirt hatte sie in der Zeitung annonciert. Das gute Stück versteckte sich hinter zwei Strohballen. Kaufpreis: 80 DM. Leider war der Hinterradreifen blank. Neuer Reifen: 60 DM.
Wenn jemand mit solch einem Oldie täglich zu seiner Lehrstelle fährt, entwickelt sich die Liebe zu alter Fahrzeugtechnik zwangsläufig. Auch der Wunsch nach mehr Geschwindigkeit kommt wie von selbst.
Der Artikel "Rennfahrer werden" in der Zeitschrift Motorrad war der Anstoß zu einer Kawasaki 250 S1/S2. Mit einer B-Lizenz der OMK wurde die Kawa dann bei Zuverlässigkeitsfahrten für Serienmotorräder unter anderem unzählige Male um die Nordschleife des Nürburgringes gescheucht. Auf den vorderen Plätzen waren allerdings keine "serienmäßigen" Maschinen zu finden.
Das brachte auch seinen Freund Rolf ins Grübeln, der damals eine 250er NSU Max um den Ring jagde. Die einzige Klasse, die Aussicht auf Erfolg versprach, war die Gespannklasse. Es folgten ca. 20 Jahre Motorradsport bei Straßenlangstreckenfahrten - hauptsächlich mit einem Gespann. Alleine sein HMO-BMW-Gespann hat in dieser Zeit mehr als 300.000 Kilometer unter die 3 Räder genommen.
Und was macht eine Gespannfahrer im Winter? Er fährt natürlich zum Elefantentreffen oder zur Schwarzwald-Winterfahrt. Da bleibt es nicht aus, dass das Moped aussieht wie eine rostige Rolle Draht. Doch das stört Dips nicht weiter - Hauptsache es fährt.
Eine 250er Kawa mit M-Lenker und flacher Sitzbank ist nicht unbedingt das richtige Fahrzeug für einen ausgedehnten Motorradurlaub. Eine solide Zweitmaschine mußte her. Seine Wahl fiel damals auf die BMW R 75/6, die nach 30 Jahren auf europäischen Straßen auch 2006 seinen zu der Zeit 50-jährigen Fahrer problemlos durch Alaska gebracht hat.
Für die Mongolei waren allerdings mehr Offroadqualitäten gefragt. Ratet mal, wofür Dips sich entschieden hat? Natürlich kam für ihn nur altbewährte Technik ohne viel elektronischen Schickschnack in Frage: BMW GS 80, Baujahr 1992.